16. Oktober 2010 - Es geht los |
von Anke Krause |
Den lästigsten Teil der Reise bringen wir gleich am Anfang hinter uns: Die Fahrt im Regen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen Tegel. Das Frühstück zu Hause schenken wir uns, das kann man in der Wartezeit am Flughafen erledigen. Die 10 Minuten Umsteigezeit am Bahnhof Zoo nutzen wir entsprechend für einen Großeinkauf beim Bäcker. Am Flughafen angekommen ist es dann auch wie erwartet, wir müssen zum weitest entfernten Gate, das es gibt. Und als wir dort ankommen, ist natürlich der Abfertigungsschalter noch gar nicht geöffnet. Längere Zeit stehen wir uns die Beine in den Bauch, bis endlich jemand kommt und uns die Koffer abnimmt – nicht ohne längere Debatten und diverse Anrufe, schließlich steht auf unseren Tickets noch der ursprünglich geplante Flug um 9.55 Uhr. Der gerade nebenan abgefertigt wird. Aber irgendwann stellt sich dann doch heraus, dass alles seine Richtigkeit hat und wir nehmen unsere Bordkarten in Empfang. Jetzt noch 1.30 Stunden bis zum Einsteigen. Das reicht, um noch schnell Handy-Guthaben nachzuladen und dann bei Starbucks einen Kaffee bzw. eine heiße Schokolade mit ganz viel Sahne zu trinken. Dass wir dazu unser Bäcker-Frühstück vom Bahnhof Zoo auspacken, scheint keinen zu stören. Schnell noch den mitgebrachten Saft ausgetrunken, schließlich darf man ja keine Flüssigkeiten mit ins Flugzeug nehmen und wegwerfen wollen wir auch nichts. Jetzt haben wir zwar alle einen Glucker-Bauch, aber bezahlt ist schließlich bezahlt.
Die weitere Abfertigung geht zügig, schon bald können wir den mit Spannung erwarteten Flieger besteigen. Welch Überraschung: Nette Flugbegleiter, einheitliche (!) Leder-Sitze, alles macht einen sehr ordentlichen und Vertrauen erweckenden Eindruck. Bevor es losgeht, werden gleich Lutschbonbons gegen Ohrenknacken und Kissen verteilt. Es schließt sich eine Fughafen-Rundfahrt am Boden an, weiter kann man offensichtlich vom Startpunkt gar nicht entfernt sein. Das Kind fragt vorsichtig nach, ob wir vielleicht erst bis Leipzig fahren und dann ab dort fliegen. Der Gedanke ist nicht so abwegig... Als wir schon gar nicht mehr damit rechnen, hebt das Flugzeug dann doch noch ab und es dauert gar nicht lange, bis wir außer Wolken nichts mehr sehen können. In der Tat gibt es keine Monitore für Filme oder Werbung, und so sind wir froh, dass wir genügend Lesematerial dabei haben. Bis auf das Kind – schnarch! Ein paar Ansagen gibt es, vom Kabinenpersonal und vom Piloten – in türkisch und englisch. Immerhin erfahren wir jetzt, dass wir über Ungarn, Rumänien und Bulgarien fliegen. Und dann wird schon das Essen ausgegeben: Salat mit Geflügelfrikadellen. Schmeckt durchaus gut, nur das Kind kann nichts essen „Mir ist noch schlecht von der Schokolade mit Sahne!“. Macht nichts, das Zeug ist gut verpackt und wandert jetzt in den Rucksack – für schlechte Zeiten, man weiß ja nie! Nach dem zweiten Getränk muss die Crew sich schon fast beeilen, um ihre Duty-Free-Verkäufe noch an den Mann zu bringen, denn schon bald fängt der Landeanflug auf Antalya an. Zwischenzeitlich kann man draußen auch wieder etwas erkennen: Seen, Berge, zwischendurch auch wüstenähnliche Landschaft. Viel schneller als erwartet landen wir dann in Antalya, der unvermeidliche Applaus bei der Landung klingt irgendwann wieder ab. Ähnlich wie schon beim Start machen wir erst noch eine Flughafenrundfahrt (O-Ton Kind: „In Wirklichkeit sind wir in Istanbul gelandet und fahren jetzt weiter bis Antalya!“), bis wir endlich die Parkposition erreichen.
Beim Aussteigen schlägt uns – immerhin nicht unerwartet – heftige Hitze entgegen. Im gut organisierten Flughafengebäude entledigen wir uns erst einmal aller überflüssigen Kleidungsstücke und stopfen die in sie in die Koffer. Der Bus für den Hoteltransfer ist schnell gefunden und im letzten Moment zerren wir, einer inneren Eingebung folgend, die Pullover dann doch wieder aus den Taschen, der Bus ist sicher klimatisiert, und da sind Trägertops vielleicht nicht so angemessen. Und richtig, bald schon sind wir froh, dass wir noch eine Schicht zum Zulegen haben. Zuerst durch die Stadt, dann an der Küste entlang geht die Fahrt durch atemberaubende Landschaft, 3000 Meter hohe Berge direkt am Meer, das hat man nicht überall!
Inzwischen hält das Kind dann doch die schlechten Zeiten für gekommen und holt das Flugzeug-Menü aus dem Rucksack. Mmmh, lecker – bis auf die geraspelten Möhren, die konnte sie noch nie leiden. Und da der nächste Mülleimer weit weg ist, wird die Verpackung mit den Resten erst einmal in der Sitztasche zwischengelagert, das kann man ja dann beim Aussteigen entsorgen. Und jetzt („Nach dem Essen sollst du ruh'n ...“) gute Nacht! Erst als der Bus vor unserem Hotel stehen bleibt, ist sie mit Mühe zum Wachwerden zu überreden. Und da jetzt alles ganz schnell gehen muss, ist es eigentlich kein Wunder, dass das Zwischenlager völlig vergessen wird. Erst abends fällt uns ein, dass da doch noch etwas war. Jetzt müffeln sicher die Möhren im Bus vor sich hin, bis die nächsten Touristen abgeholt werden müssen...
Im Hotel nimmt man uns freundlich in Empfang, unser Zimmer liegt im ersten Stock, ist zwar zu dritt eng, aber für eine Woche durchaus ok. Schließlich wollen wir hier ja nur schlafen. Und dann müssen wir uns auch schon beeilen, ein paar Sachen können wir noch auspacken, dann gibt es Abendessen. Im Terrassen-Restaurant hört man ein Gewirr verschiedenster Sprachen (russisch, polnisch, holländisch, türkisch, deutsche, vor allem aber sächsisch!), außerdem wimmelt es von unzähligen bettelnden Katzen, die nicht von allen Gästen mit der nötigen Nichtachtung behandelt werden. Es gibt ein reichhaltiges Salatbüffet, außerdem als warmes Essen eine Art Kartoffelgulasch mit Hähnchenfleisch, dazu Reis. Nicht überragend, aber ganz gut essbar. Dass es ab jetzt (fast) jeden Abend Kartoffelgulasch mit Reis geben wird, wissen wir zum Glück noch nicht!
Nach dem Essen wollen wir den Ort erkunden. Die erste Einkaufs- und Restaurantstraße geht direkt am Hotel los, überall sitzen die Geschäftsinhaber mit einem Glas Tee vor ihren Läden und warten auf Käufer. Eigentlich ganz malerisch, aber als wir die 300 Meter entfernte Fußgängerzone erreicht haben, hat das Kind schon 3 Zettel mit Telefonnummern und Mail-Adressen von mehr oder weniger jungen Männern in der Tasche, die sich alle gerne mal mit ihr treffen würden. Puh, was mag das wohl noch geben! Irgendwie schaffen wir es trotzdem, uns bis zum Strand durchzuschlagen und finden uns in einer traumhaft schönen Bucht wieder, in der es einen Park, ein sehr schönes Restaurant und diverse Strandbars – Tische direkt im Sand – gibt. Dort lassen wir uns nieder und trinken noch etwas. Auch hier ist der Kellner sehr aufmerksam, das Kind bekommt beim ersten Anzeichen von abendlicher Kühle eine Decke gebracht (wir nicht, liegt das daran, dass wir Jacken anhaben???) Aber immerhin kommt er nicht mit einem Zettel und seiner Telefonnummer an. Hier können wir also wieder herkommen. Auf dem Rückweg erstehen wir noch ein Sixpack Wasserflaschen – das Leitungswasser soll nicht zum Trinken geeignet sein.
Nach einem anstrengenden Tag fallen wir dann in unsere Betten, nachdem wir vorher noch bei dem Versuch, das Fenster zu öffnen, den Griff in der Hand hatten. Das wird wohl hoffentlich morgen jemand richten können.
Die weitere Abfertigung geht zügig, schon bald können wir den mit Spannung erwarteten Flieger besteigen. Welch Überraschung: Nette Flugbegleiter, einheitliche (!) Leder-Sitze, alles macht einen sehr ordentlichen und Vertrauen erweckenden Eindruck. Bevor es losgeht, werden gleich Lutschbonbons gegen Ohrenknacken und Kissen verteilt. Es schließt sich eine Fughafen-Rundfahrt am Boden an, weiter kann man offensichtlich vom Startpunkt gar nicht entfernt sein. Das Kind fragt vorsichtig nach, ob wir vielleicht erst bis Leipzig fahren und dann ab dort fliegen. Der Gedanke ist nicht so abwegig... Als wir schon gar nicht mehr damit rechnen, hebt das Flugzeug dann doch noch ab und es dauert gar nicht lange, bis wir außer Wolken nichts mehr sehen können. In der Tat gibt es keine Monitore für Filme oder Werbung, und so sind wir froh, dass wir genügend Lesematerial dabei haben. Bis auf das Kind – schnarch! Ein paar Ansagen gibt es, vom Kabinenpersonal und vom Piloten – in türkisch und englisch. Immerhin erfahren wir jetzt, dass wir über Ungarn, Rumänien und Bulgarien fliegen. Und dann wird schon das Essen ausgegeben: Salat mit Geflügelfrikadellen. Schmeckt durchaus gut, nur das Kind kann nichts essen „Mir ist noch schlecht von der Schokolade mit Sahne!“. Macht nichts, das Zeug ist gut verpackt und wandert jetzt in den Rucksack – für schlechte Zeiten, man weiß ja nie! Nach dem zweiten Getränk muss die Crew sich schon fast beeilen, um ihre Duty-Free-Verkäufe noch an den Mann zu bringen, denn schon bald fängt der Landeanflug auf Antalya an. Zwischenzeitlich kann man draußen auch wieder etwas erkennen: Seen, Berge, zwischendurch auch wüstenähnliche Landschaft. Viel schneller als erwartet landen wir dann in Antalya, der unvermeidliche Applaus bei der Landung klingt irgendwann wieder ab. Ähnlich wie schon beim Start machen wir erst noch eine Flughafenrundfahrt (O-Ton Kind: „In Wirklichkeit sind wir in Istanbul gelandet und fahren jetzt weiter bis Antalya!“), bis wir endlich die Parkposition erreichen.
Beim Aussteigen schlägt uns – immerhin nicht unerwartet – heftige Hitze entgegen. Im gut organisierten Flughafengebäude entledigen wir uns erst einmal aller überflüssigen Kleidungsstücke und stopfen die in sie in die Koffer. Der Bus für den Hoteltransfer ist schnell gefunden und im letzten Moment zerren wir, einer inneren Eingebung folgend, die Pullover dann doch wieder aus den Taschen, der Bus ist sicher klimatisiert, und da sind Trägertops vielleicht nicht so angemessen. Und richtig, bald schon sind wir froh, dass wir noch eine Schicht zum Zulegen haben. Zuerst durch die Stadt, dann an der Küste entlang geht die Fahrt durch atemberaubende Landschaft, 3000 Meter hohe Berge direkt am Meer, das hat man nicht überall!
Inzwischen hält das Kind dann doch die schlechten Zeiten für gekommen und holt das Flugzeug-Menü aus dem Rucksack. Mmmh, lecker – bis auf die geraspelten Möhren, die konnte sie noch nie leiden. Und da der nächste Mülleimer weit weg ist, wird die Verpackung mit den Resten erst einmal in der Sitztasche zwischengelagert, das kann man ja dann beim Aussteigen entsorgen. Und jetzt („Nach dem Essen sollst du ruh'n ...“) gute Nacht! Erst als der Bus vor unserem Hotel stehen bleibt, ist sie mit Mühe zum Wachwerden zu überreden. Und da jetzt alles ganz schnell gehen muss, ist es eigentlich kein Wunder, dass das Zwischenlager völlig vergessen wird. Erst abends fällt uns ein, dass da doch noch etwas war. Jetzt müffeln sicher die Möhren im Bus vor sich hin, bis die nächsten Touristen abgeholt werden müssen...
Im Hotel nimmt man uns freundlich in Empfang, unser Zimmer liegt im ersten Stock, ist zwar zu dritt eng, aber für eine Woche durchaus ok. Schließlich wollen wir hier ja nur schlafen. Und dann müssen wir uns auch schon beeilen, ein paar Sachen können wir noch auspacken, dann gibt es Abendessen. Im Terrassen-Restaurant hört man ein Gewirr verschiedenster Sprachen (russisch, polnisch, holländisch, türkisch, deutsche, vor allem aber sächsisch!), außerdem wimmelt es von unzähligen bettelnden Katzen, die nicht von allen Gästen mit der nötigen Nichtachtung behandelt werden. Es gibt ein reichhaltiges Salatbüffet, außerdem als warmes Essen eine Art Kartoffelgulasch mit Hähnchenfleisch, dazu Reis. Nicht überragend, aber ganz gut essbar. Dass es ab jetzt (fast) jeden Abend Kartoffelgulasch mit Reis geben wird, wissen wir zum Glück noch nicht!
Nach dem Essen wollen wir den Ort erkunden. Die erste Einkaufs- und Restaurantstraße geht direkt am Hotel los, überall sitzen die Geschäftsinhaber mit einem Glas Tee vor ihren Läden und warten auf Käufer. Eigentlich ganz malerisch, aber als wir die 300 Meter entfernte Fußgängerzone erreicht haben, hat das Kind schon 3 Zettel mit Telefonnummern und Mail-Adressen von mehr oder weniger jungen Männern in der Tasche, die sich alle gerne mal mit ihr treffen würden. Puh, was mag das wohl noch geben! Irgendwie schaffen wir es trotzdem, uns bis zum Strand durchzuschlagen und finden uns in einer traumhaft schönen Bucht wieder, in der es einen Park, ein sehr schönes Restaurant und diverse Strandbars – Tische direkt im Sand – gibt. Dort lassen wir uns nieder und trinken noch etwas. Auch hier ist der Kellner sehr aufmerksam, das Kind bekommt beim ersten Anzeichen von abendlicher Kühle eine Decke gebracht (wir nicht, liegt das daran, dass wir Jacken anhaben???) Aber immerhin kommt er nicht mit einem Zettel und seiner Telefonnummer an. Hier können wir also wieder herkommen. Auf dem Rückweg erstehen wir noch ein Sixpack Wasserflaschen – das Leitungswasser soll nicht zum Trinken geeignet sein.
Nach einem anstrengenden Tag fallen wir dann in unsere Betten, nachdem wir vorher noch bei dem Versuch, das Fenster zu öffnen, den Griff in der Hand hatten. Das wird wohl hoffentlich morgen jemand richten können.
Zuletzt geändert: Oct 29 2010
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