19. Oktober 2010 - Wieder Chilltag |
von Anke Krause |
Zum Frühstück bekommt das Kind vom Kellner eine Rose aus der Büffet-Deko geschenkt. Sie ist zunächst völlig perplex, bedankt sich dann aber freundlich und bittet um eine leere Flasche, damit die Rose in Wasser stehen kann. Das erweist sich nun als größeres Problem, denn es stellt sich heraus, dass der Kellner weder deutsch noch englisch noch französisch spricht. Damit ist das Sprachrepertoire des Kindes erschöpft, wenn man mal von Latein absieht. Das spricht der Kellner nämlich auch nicht, dafür aber türkisch und russisch. Bleiben Hände und Füße, und tatsächlich, es klappt: das Kind kommt mit einer Blumenvase zurück. Die Rose steht jetzt im Zimmer im Wasser und wir machen uns auf in Richtung Meer. Heute wollen wir uns das Freilichtmuseum auf der kleinen Halbinsel neben „unserer“ Bucht anschauen. Es gibt landestypische Gebäude und Zelte, die eine Bäckerei, ein Familien-Wohn-Schlafzimmer für 10 Personen, ein „Hochzeitsnacht-Zimmer“ oder ein „Herrenzimmer“ (wohl der orientalische Vorläufer der hundsgemeinen Kneipe – nur viel schicker) beherbergen, gibt es einen Getränkeverkauf und viele Sitzgelegenheiten mit grandioser Aussicht. Wir lassen uns für die nächsten Stunden dort nieder, trinken Granatapfelsaft (unser neues Lieblingsgetränk) und türkischen Tee (den wir überall in dekorativen kleinen Gläsern
gesehen haben, aber jetzt aus normalen weißen Kantinentassen bekommen. Und schmecken tut er auch nicht anders als unser heimischer Alltags-Frühstückstee) und beobachten (und fotografieren) die herumlaufenden Hühner und Katzen. Schließlich haben wir weiter nichts vor, es ist ja Urlaub. Irgendwann haben wir dann aber doch genug von Granatapfelsaft, Tee und Hühnern und gehen zurück zum Strand. Vater und Tochter werfen sich in den heute erstaunlich gewellten Tümpel, ich beschränke mich heute mal aufs Fotografieren. Als die beiden aus dem Wasser kommen, trinken wir noch einen Tee in einer Strandbar, diesmal in einer anderen. Und da die beiden sächsischen Beschützer heute nicht dabei sind, gibt es gleich wieder eine Telefonnummer und dazu für den folgenden Abend eine Einladung in einen Club – nicht ohne Rückversicherung beim Papa, dass das in Ordnung ist. Das Kind schreibt im Gegenzug auch eine Handy-Nummer auf (die von einem alten, längst ausrangierten Telefon, und selbst dabei sind noch ein paar Ziffern verdreht) und beschließt, in diese Strandbar nie wieder zu gehen.
Stattdessen gehen wir zurück ins Hotel, wo das Abendessen schon auf und wartet – und „unser“ Kellner, dessen Blick immer schmachtender wird. Es gibt heute zur Abwechslung mal Kartoffelgulasch mit Reis. Anschließend trifft das Kind seine beiden Beschützer zum Mondlicht-Schwimmen, wir flanieren noch ein wenig an der Promenade entlang und bereiten uns schon einmal seelisch und moralisch auf den nächsten Tag vor – die Tour zum Nikolaus. Nach der Pleite in Antalya befürchten wir Schlimmstes, obwohl in der Beschreibung diesmal nichts von Gold-, Leder- oder Teppichfabrik steht.
Stattdessen gehen wir zurück ins Hotel, wo das Abendessen schon auf und wartet – und „unser“ Kellner, dessen Blick immer schmachtender wird. Es gibt heute zur Abwechslung mal Kartoffelgulasch mit Reis. Anschließend trifft das Kind seine beiden Beschützer zum Mondlicht-Schwimmen, wir flanieren noch ein wenig an der Promenade entlang und bereiten uns schon einmal seelisch und moralisch auf den nächsten Tag vor – die Tour zum Nikolaus. Nach der Pleite in Antalya befürchten wir Schlimmstes, obwohl in der Beschreibung diesmal nichts von Gold-, Leder- oder Teppichfabrik steht.
Zuletzt geändert: Nov 01 2010
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