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Reise-Blog - mal anders


Tja, nun ist das Kind auf großer Reise. Ihre Abenteuer sind ab sofort hier nachzulesen.

Was allerdings dort nicht zu lesen ist, sind all die großen und kleinen Ereignisse rund um ihre Reise, die hier zu Hause indes ihren Lauf nehmen. Da fange ich doch einfach mal an, eine Art Parallel-Blog zu schreiben. Mal sehen, wie viel dabei am Ende herauskommt, der Anfang ist jedenfalls schon einmal vielversprechend.

3. Februar 2014 - Angekommen!

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... und zwar pünktlich! Die erste Mitteilung, die uns erreicht, lautet

"Indien!!! Der Smog sprang uns bereits im Flieger entgegen. Jetzt nochmal im Flughafen gut durchatmen, muss vier Wochen vorhalten!"

Ja, das entspricht dem, was wir vor einigen Tagen auch der hiesigen Presse entnehmen konnten: Smog in Delhi schlimmer als in Peking!
Die nächste Meldung, kurze Zeit später, lautet dann

"Katastrooooophe! Also, es geht alles schief, nichts klappt wie es soll, alles murks." 

Oh je, was bedeutet das nun wieder? Zur Beruhigung schiebt das Kind noch schnell hinterher

"Keine Panik, nichts schlimmes passiert, nur organisatorische Pannen, wie sie hier wohl ueblich sind.".

Hey, "ueblich"? Kein "ü"? Sie schreibt also nicht vom eigenen Computer?! Die Auflösung wird sie wohl in ihrem eigenen Blog liefern, da will ich nun gar nicht vorgreifen. Nur so viel: Ich muss schnellstmöglich Geld von ihrem Sparkonto aufs Girokonto übertragen. Das war ja nun dem unplanmäßig verlängerten Nachtschlaf des Kindes zum Opfer gefallen.

Mein Programm für die Mittagspause ist also schon einmal gesichert.

In der Zwischenzeit erreicht mich eine Mail des Gatten. Er hat auf dem Weg zur Arbeit einer Freundin von dem Hilfeschrei berichtet und teilt mir nun mit:

"...Sie sagt sofort und überaus sicher wirkend, dass bekannt sei, dass bei vielen Banken EC-Karten für Länder wie Indien gesperrt sind, um von dort in der Vergangenheit beobachteten Missbrauch mit gestohlenen Karten zu verhindern. Man müsse vor der Reise bei seiner Bank die Entsperrung der Karten für diese Länder veranlassen, was aber wohl grundsätzlich kein Problem ist. Also wenn Du heute Mittag zur Bank gehst, solltest Du die Leute dort auf diesen Punkt ansprechen und - soweit als Vollmachtnehmer möglich - entsprechend die Freischaltung für Indien in die Wege leiten."

Gut, wenn ich eh schon da bin... Und Vollmacht habe ich  - gleich mehrfach. Einmal wurde das bei der Einrichtung des Kontos vor einigen Jahren gleich hinterlegt. Außerdem hat das Kind vor der Abreise in weiser Voraussicht noch ein Schreiben verfasst, mit dem sie ihre Eltern, auch einzeln, zur Vornahme sämtlicher Transaktionen im Zusammenhang mit ihrem Konto 0815/4711 bevollmächtigt.

Mittags dann in der Provinz-Filiale der Bank. Lange Warteschlange, zwei Bedienplätze, mich befällt gleich ein ungutes Gefühl. Vorsorglich melde ich dem Gatten:

"Oh je, das mag was geben. Lange Schlange und zwei Tanten am bedienen, die schon rein optisch Zweifel aufkommen lassen. Na ja, mal sehen".

Und mein Gefühl trügt mich nicht, so kann ich dem Gatten anschließend berichten:

"Wie erwartet hat die Dame sich erst mal doof gestellt. Eine Vollmacht für mich wäre nicht gespeichert (obwohl definitiv bei Kontoeinrichtung aber so hinterlegt!). Und auf dem Zettel stand was von 'alle Transaktionen', aber nicht von 'Umbuchung von Spar- auf Girokonto'. Ging also auch nicht. Erst als ich mit einem mittleren Tobsuchtsanfall gedroht habe, ging es dann plötzlich doch. Die Vollmacht wolte sie dann gleich einkassieren. Ich habe einen zweiten Tobsuchtsanfall angedroht und ihr gesagt, sie soll sich gefälligst eine Kopie machen, das Original wird in den nächsten vier Wochen sicher nochmal gebraucht. Im Schneckentempo hat sie das dann auch tatsächlich gemacht und dabei noch kräftig rumgemault. Nach der Karte habe ich dann auch gefragt, dazu wusste sie gar nix und musste erst die Kollegin fragen. Die hat mir dann versichert, dass ihre Bank die Karten nicht sperrt, also das Kind damit arbeiten können müsste."
 
So bleibt uns denn nun nichts anderes übrig, als die Neuigkeiten per Facebook-Nachricht auf den Weg zu bringen und abzuwarten. Immerhin deuteten die kryptischen Andeutungen vom Vormittag darauf hin, dass die komplette Planung über den Haufen geworfen ist, weder Reiseroute noch Verkehrsmittel wie geplant funktionieren, aber alle Leute sehr nett und hilfsbereit sind.
 
Vielleicht sind die Weltreisenden ja inzwischen im Bayrischen Wald gelandet? Wir warten mit Spannung auf den ersten Unterwegs-Blogeintrag.

 

 

 

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