30. und 31. August - Der Rest |
von Anke Krause (anke) |
Rückreisetag. Heute bis Niederbayern, der Rest dann morgen. Wir räumen die letzten Gepäckstücke ins Auto. Für die erste freudige Überraschung des Tages sorgt das Kind mit den Worten „Guckt mal, was ich gefunden habe, die ganzen hartgekochten Eier aus der Steiermark! Die sind jetzt verfault und stinken fürchterlich.“ Oh große Not! Wir weisen sie an, die Dose mit den Eiern luftdicht in eine Tüte zu packen und den Inhalt bei nächster Gelegenheit in einen öffentlichen Mülleimer zu entsorgen. Für die Frage „Mama, machst DU bitte ...?“ bin ich irgendwie plötzlich ganz taub. Da wird mir ja schon bei dem Gedanken schlecht! Ein weiteres Mal wird uns allen schlecht angesichts des horrenden Preises für die beiden ineffektiven Reitstunden des Kindes, die wir noch zu bezahlen haben. Und dann geht es endlich los. „Mama, mir wird bei den ganzen Serpentinen schlecht, können wir die Plätze tauschen?“ Ich lasse mich also auf diesen Tausch ein, allerdings nur bis zum Ende des kurvigen Streckenabschnitts. Dann müssen wir ohnehin anhalten, damit das Kind endlich die faulen Eier entsorgen kann. „Soll ich nicht die Dose gleich mit wegwerfen?“ Was wir aber rigoros ablehnen, schon aus erzieherischen Gründen. Und die Zuständigkeit für Reinigung der Dose zu Hause wird bei der Gelegenheit auch gleich geklärt. Weiterfahrt jetzt in gewohnter Sitzordnung, ich muss schließlich wieder Uschi ersetzen. Irgendwo bei Klagenfurt erreichen wir die Autobahn, hoffen, dass es noch ein paar schöne Blicke auf den Wörther See gibt, aber große Teile der Strecke verlaufen jetzt durch Tunnels. Mittlerweise kann man auch wieder Radio hören, es gibt wieder etwas anderes als slowenische Sender. Und was wir da hören, lässt uns doch aufhorchen: Stau vor dem Katschbergtunnel! Aber gut, wir wollen eh über den Pass fahren und müssen dafür eine Ausfahrt früher raus. Außerdem dauert es ja auch noch eine ganze Weile, bis wir dort sind. Erst einmal geht es jetzt weiter durch die schöne Kärntner Landschaft. An der vorletzten Ausfahrt vor dem Katschberg kurzes Brainstorming: Was machen wir, fahren wir von der Autobahn oder riskieren wir es, weiter zu fahren? Wir entscheiden uns für die zweite Möglichkeit und bereuen es kurze Zeit später, als wir mitten im Stau stehen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Nur noch zentimeterweise kommen wir weiter und eine Ausfahrt ist noch lange nicht in Sicht. Zu allem Überfluss hören wir jetzt auch noch im Radio, dass die Tauern-Passstraße nach einem Unfall gesperrt ist und Ausweichen nur über die Autobahn möglich ist. Na klasse, da ist die ganze Urlaubserholung gleich wieder dahin! Und auch Murphy schlägt gnadenlos zu: egal, in welcher Spur man steht, die andere kommt immer schneller voran. In unserem Fall ist das die linke, denn wie sich später herausstellt, ist kurz vor der nächsten Ausfahrt eine Baustelle, bei der die linke Spur endet und die Autos auf der rechten Spur die anderen hereinlassen müssen. Dann – nach nervtötender Stop- and- Go- und Wartezeit – endlich die Ausfahrt. Komisch, hier gibt es gar keinen Hinweis auf einen gesperrten Tauernpass. Na gut, notfalls muss man halt die letzte Möglichkeit nutzen und hinter dem Katschbergtunnel wieder auf die Autobahn fahren. Und dann die Erklärung aus dem Radio: Die Sperrung ist auf der nördlichen Seite, schon jenseits des Passes. Wir können also beruhigt weiterfahren. In Radtstadt dann der Schrei von hinten: „Sofort anhalten, Pinkelpause!“ Wir haben dagegen nicht das Geringste einzuwenden, nur mit „sofort“ wird es etwas schwierig mitten im Gewerbegebiet. So dauert es noch eine Weile, aber irgendwann erreichen wir so etwas wie ein kleines Waldgebiet, verlassen das Auto kurzfristig und zerstreuen uns in drei verschiedene Richtungen. Das Kind holt das im Urlaub versäumte Bergklettern nach und braucht entsprechend lange, bis sie zur Weiterfahrt wieder im Auto sitzt. Und jetzt haben wir noch ein Urlaubserlebnis der ganz besonderen Art: Wir fahren nach Flachau, um unser Quartier für den nächsten Skiurlaub diesmal persönlich festzumachen. Sieht das seltsam aus, überall Blumenkästen an den Fenstern, grüne Wiesen ringsum. Da doch gehört eigentlich Schnee hin! Und wo normalerweise die Skifahrer die Weltcup-Piste mehr oder weniger elegant hinunterfahren, stehen jetzt Kühe und grasen! Leider sind unsere Vermieter nicht zu Hause, wir treffen nur den Sohn an, tragen ihm auf, von uns zu grüßen und einigen uns auf eine kurze Suppen-Pause in unserer Lieblings-Skihütte. Auch seltsam, hier so im T-Shirt auf der Terrasse zu sitzen. So seltsam, dass wir gleich eine MMS als Beweismittel in die Heimat schicken. Die Empfänger sind ortskundig und werden sich hoffentlich auch gehörig wundern!
So, jetzt aber weiter. Irgendwann haben wir dann die deutsche Grenze erreicht und man hört das Kind auf seinem Handy tippen. Im Urlaub war nämlich das Guthaben zu Ende gegangen, für Auslands-SMS reichte es nicht mehr. Da mussten dann schon mehrfach unsere Handys herhalten. Aber jetzt kostet es ja nur noch Inlands-Tarif, dafür reicht es so gerade noch. In Burghausen nehmen wir nicht die Umgehungsstraße, sondern fahren mitten durch's Stadtzentrum. Papa hält fürsorglicherweise in der Haupt-Einkaufsstraße an, ich drücke dem Kind Geld in die Hand und sage „aber beeil dich bitte“. Das Kind begreift überhaupt nicht, worum es geht und muss erst darauf hingewiesen werden, dass es hier Guthaben-Karten für ihr Handy zu kaufen gibt. Dafür geht es jetzt aber umso schneller. Und bald schon hört man vom Rücksitz wieder das vertraute klick, klick, klick.
Trotz des Staus in Kärnten sind wir noch vor der Verwandtschaft in Poxau, das Kind holt die Dusche nach, die heute früh aus Zeitmangel ausfallen musste. Und den allerletzten Urlaubsabend verbringen wir dann in großer Runde paradiesisch im Biergarten des Klosters Seemannshausen. An Aufbruch ist so schnell kein Gedanke, denn das Kind ist verschwunden, als das Handy klingelte und taucht so schnell nicht wieder auf. Was bleibt uns da anderes übrig als „Abwarten und Bier trinken“ ... Irgendwann kommt sie dann doch zurück und wir machen uns auf den Heimweg. Abschied von der Verwandtschaft – bis zum nächsten Urlaub - , eine letzte Nacht in Niederbayern, am nächsten Tag eine unspektakuläre Fahrt nach Berlin, auspacken, Füße hochlegen – das war's. Ach nein, noch nicht ganz: das Kind muss noch die stinkende Eierdose reinigen ...
Gut, dass ich am Montag noch nicht wieder arbeiten muss, da kann ich mich in Ruhe um 5 – 6 Maschinen Wäsche kümmern. Und mich auf den nächsten Urlaub freuen!
So, jetzt aber weiter. Irgendwann haben wir dann die deutsche Grenze erreicht und man hört das Kind auf seinem Handy tippen. Im Urlaub war nämlich das Guthaben zu Ende gegangen, für Auslands-SMS reichte es nicht mehr. Da mussten dann schon mehrfach unsere Handys herhalten. Aber jetzt kostet es ja nur noch Inlands-Tarif, dafür reicht es so gerade noch. In Burghausen nehmen wir nicht die Umgehungsstraße, sondern fahren mitten durch's Stadtzentrum. Papa hält fürsorglicherweise in der Haupt-Einkaufsstraße an, ich drücke dem Kind Geld in die Hand und sage „aber beeil dich bitte“. Das Kind begreift überhaupt nicht, worum es geht und muss erst darauf hingewiesen werden, dass es hier Guthaben-Karten für ihr Handy zu kaufen gibt. Dafür geht es jetzt aber umso schneller. Und bald schon hört man vom Rücksitz wieder das vertraute klick, klick, klick.
Trotz des Staus in Kärnten sind wir noch vor der Verwandtschaft in Poxau, das Kind holt die Dusche nach, die heute früh aus Zeitmangel ausfallen musste. Und den allerletzten Urlaubsabend verbringen wir dann in großer Runde paradiesisch im Biergarten des Klosters Seemannshausen. An Aufbruch ist so schnell kein Gedanke, denn das Kind ist verschwunden, als das Handy klingelte und taucht so schnell nicht wieder auf. Was bleibt uns da anderes übrig als „Abwarten und Bier trinken“ ... Irgendwann kommt sie dann doch zurück und wir machen uns auf den Heimweg. Abschied von der Verwandtschaft – bis zum nächsten Urlaub - , eine letzte Nacht in Niederbayern, am nächsten Tag eine unspektakuläre Fahrt nach Berlin, auspacken, Füße hochlegen – das war's. Ach nein, noch nicht ganz: das Kind muss noch die stinkende Eierdose reinigen ...
Gut, dass ich am Montag noch nicht wieder arbeiten muss, da kann ich mich in Ruhe um 5 – 6 Maschinen Wäsche kümmern. Und mich auf den nächsten Urlaub freuen!
zuletzt geändert: Oct 11 2008
Zurück