30.10.07 - |
Unsere computertechnische Ausstattung vor einiger Zeit:
Ein Rechner (fertig gekauft), Anschaffungsjahr 2001, Flachbildschirm 16 Zoll, Tastatur mit Kabel, Maus mit Kugel, Tintenstrahldrucker (Farbe!), zwischendurch mal angeschafft: ein Flachbrettscanner.Zusätzlich hatte das Kind:
Rechner Jahrgang 2004, immerhin schon individuell zusammengebastelt, Röhrenmonitor 17 Zoll, Tastatur mit Strippe, Maus mit Kugel ohne Scrollrad.
Wir waren glücklich und zufrieden.
Dann aber:
1.Dem Kind ist eine Maus ohne Scrollrad nicht mehr zuzumuten. Also gibt es zu irgendeinem Geburtstag eine Funkmaus mit etlichen Tasten und einem Scrollrad
2. Der Tintenstrahldrucker gibt seinen Geist auf. Nach langer reiflicher Überlegung wird ein Laserdrucker (Schwarz-weiss!) angeschafft.
3. Das Kinderzimmer wird neu gestaltet. Der Kinder-PC soll vom Keller in den ersten Stock wandern. Nur: Hier passt der riesige Röhrenmonitor nicht mehr. Kind erbt also 16'-TFT, Eltern kaufen 19'-TFT neu. Leider nicht höhenverstellbar, steht also auf dem Schreibtisch auf einer Holzkiste. Das geht so lange gut, bis Papa eine Gleitsichtbrille bekommt und eigentlich besser sehen kann, wenn die Kiste nicht drunter steht. Dann kriegt Mama aber orthopädische Probleme. Zum Glück hat Papa bald Geburtstag und einen mitdenkenden Freund: Es gibt einen neuen Bildschirmfuß, höhenverstellbar.
4. Die Funkmaus am Kinder-PC tut es mittlerweile nicht mehr, Zunächst mal muss also die ohne Scrollrad wieder her. Rein zufällig hat auch Papa über seine Maus gelegentlich Unmut geäußert und so trifft es sich in mehrfacher Hinsicht gut, dass es gerade ein Funk-Tastatur-Maus-Set im Angebot gibt (dass es in dem Laden auch Kaffee zu kaufen gibt und Thermo-Unterwäsche und Kochöpfe, ist in diesem Fall zweitrangig), und das Kind auch noch kein Geburtstagsgeschenk für Papa hat. Prima, kann sie ihm doch das High-Tech-Set schenken und dafür die Kugel-Maus mit Scrollrad erben.
5. Zur Sicherung der zahlreichen Bilder, die bei mittlerweile drei Familienmitgliedern mit Fototick im Laufe der Zeit entstehen, wird eine externe Festplatte angeschafft und, wenn man schon mal dabei ist, gleich noch ein DVD-Brenner dazu.
5. Überzählig nun also: Ein Röhrenmonitor, eine Tastatur mit Strippe, eine Maus ohne Scrollrad, eine defekte Funkmaus und, ganz nebenher, auch noch ein Satz Lautsprecher, die das Kind eigentlich mal an ihren MP3-Player anschließen wollte, während sie in der Badewanne sitzt. Da sie aber zuletzt vor mehreren Jahren gebadet hat, stehen die Lautsprecher eben auch nur herum.
6. Da trifft es sich doch eigentlich wunderbar, dass der PC Jahrgang 2001 allmählich in die Jahre kommt, stundenlang braucht, um auf Touren zu kommen und nach dem Zufallsprinzip auch schon mal abstürzt, sich nicht mehr ausschalten lässt oder, zur Krönung des Ganzen, hin und wieder einen gepflegten Bluescreen erzeugt. Unter fachkundiger Beratung lassen wir uns einen ganz neuen leistungsfähigen PC zusammenstellen, mit dem alten wollen wir mal probieren, ob man sich in unserem Alter auch noch an Linux gewöhnen kann .
7. Der Röhrenmonitor wird noch einmal kritisch betrachtet, dann beschließen wir einstimmig: lieber nicht wieder in Betrieb nehmen, es gibt doch da jetzt diese netten Widescreen-Bildschirme, darauf guckt es sich bestimmt viel besser... Und noch bevor der neue Rechner da ist, steht bereits eine mittlere Kinoleinwand auf dem Computertisch. Leider wieder nicht höhenverstellbar, aber das macht nichts, denn mittlerweile hat auch Mama eine Gleitsichtbrille.
8. Der neue Rechner steht im Arbeitszimmer, zusammen mit Widescreen-TFT, Funktastatur und -Maus, Laserdrucker, externer Festplatte und Scanner. Der alte Rechner wandert an den neuen Arbeitsplatz im Keller: mit höhenverstellbarem Monitor, Tastatur mit Strippe und Maus ohne Scrollrad.
9. Mama hat zwischenzeitlich versucht, die kaputte Funkmaus vom Kind durch die Anschaffung neuer Akkus wieder in Gang zu bringen, aber sie will nicht funktionieren, und selbst der Experte muss feststellen: "Ist wohl wirklich kaputt". Ganz zufällig gibt es im Reste-Shop des Kaffee-Ladens wieder Funk-Tastatur-Maus-Sets, genau die gleichen wie die am neuen Rechner. Mama schlägt gleich zu und probiert drei Tage lang herum, bis sich herausstellt: Die Tastatur reagiert nur bei massiver Gewaltanwendung und die (wohlgemerkt vorher über Nacht aufgeladene!) Maus muss nach jeweils anderthalb Minuten Gebrauch erst mal wieder für fünf Minuten auf die Ladestation. Gut, dass der Kassenbon noch da ist. Zurück in den Kaffeeladen damit und die alte Tastatur mit Strippe wieder anschließen. Das ist bei einem Computertisch mit Tastaturauszug nun auch nicht so tragisch. Und die Maus ohne Scrollrad. Wünscht sich Mama eben eine ordentliche zum Geburtstag. Oder - Moment mal - einen Versuch mit der Funkmaus könnte man doch noch starten: da waren doch diese Knöpfe "Connect" an Maus und Ladestation. Wenn man die jetzt mal beide drückt, so dass Sender und Empfänger sich überhaupt gegenseitig erkennen ...
Und siehe da, es klappt, die Funkmaus reagiert wunderbar, das Scrollrad ist eine wahre Freude.
Jetzt gibt es nur zwei Probleme: Erstens: Was wünscht sich Mama stattdessen zum Geburtstag? und zweitens: Was passiert, wenn dem Kind einfällt, dass es ja eigentlich ihre Funkmaus ist?
Kommentare
| von am um | |
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Da möchte ich meinen Senf dazu geben