11. - 14. August 2008 - Niederbayern |
von Anke Krause (anke) |
Sommerferien. Viele andere sind schon in den Urlaub verschwunden, nur wir harren noch geduldig zu Hause aus. Dann endlich ist es auch für uns so weit. Nachdem das Kind die Woche Reiterferien unbeschadet überstanden hat und die letzte Wäsche vom Pferdeduft befreit ist, starten wir gen Süden. Auf den ersten 500 Metern gehen wir gedanklich noch einmal das Gepäck durch und stellen prompt fest: das Kind hat keine Kopfbedeckung für die geplanten Bergwanderungen. Beschlusslage: „Dafür fahren wir jetzt nicht nochmal zurück, irgendwo unterwegs wird sich schon eine Plätschkapp auftreiben lassen!“ Also weiter. Aus den Erfahrungen des letzten Wochenendes haben wir gelernt, dass wir den Berliner Ring wegen extremer Staugefahr lieber meiden und gönnen uns stattdessen eine beschauliche Fahrt durch brandenburgische Dörfer. Erster Zwischestopp: Halle. Dort gibt es eine immense Auswahl an Kopfbedeckungen zu kaufen, doch das Kind droht mit sofortigem Urlaubsabbruch für den Fall, dass jemand ihr mit einem dieser Exemplare zu nahe kommt. Gut, dann eben nicht. Wie immer gehe ich mit gesenktem Blick durch die Stadt, ständig auf der Suche nach hübschen Kanaldeckeln, aber dann fällt mir ein, dass ich Halle ja längst im Programm habe. Noch einen Drink im Straßencafé - mit extremer Wespenbelästigung -, dann geht es weiter. Die Fahrt verläuft staufrei, obwohl wir diesmal den kritischeren Weg über Leipzig nehmen und nicht wie sonst über Dresden fahren. Letzter Zwischenstopp in Regensburg, Dombesichtigung (Zitat Kind: „Grrr!“. Aber da muss sie jetzt durch!), keine Kanaldeckel. Doofe Stadt! Am Etappenziel angekommen, empfängt uns die Verwandtschaft mit der Kunde, dass der für den Abend fest eingeplante Besuch in unserem Lieblingsgasthof ausfallen muss, der hat nämlich Betriebsferien. Dabei hatte sich das Kind schon seit Wochen auf den Grillteller gefreut („Oder nehme ich dieses Mal die Nummer 111?“ - Der immer wieder beliebte Scherz, Nummer 111 ist die „Beilagenänderung“ zum Preis von 1,- €). Dumm, aber nicht zu ändern, der Ausweich-Gasthof ist dann auch gut. Der Abend endet mit einem heftigen Gewitter, aber zu der Zeit sitzen wir schon im Trockenen und lassen uns davon nicht stören.
Der nächste Tag lässt eines unserer hehren Prinzipien ins Wanken geraten: wir fahren nach München und steuern auf speziellen Wunsch einer einzelnen jungen Dame das Deutsche Museum an. So ungefähr wissen wir auch, wo das ist, schließlich waren wir ja vor Jahren schon mal da. Aber eben nur so ungefähr. Um genau zu sein: wir irren ziemlich durch das Münchener Straßengewirr, immer in der Hoffnung, mal ein Hinweisschild zu entdecken. Aber so etwas gibt es nicht, und wenn wir glauben, fast da zu sein, zwingt uns ein Abbiegeverbot oder eine Einbahnstraße wieder in eine völlig andere Richtung. Während der endlosen Kurverei fällt dann erstmals die Bemerkung „Jetzt wäre Uschi vielleicht doch gar nicht so schlecht“. Mehr durch Zufall finden wir schließlich doch einen Parkplatz am Straßenrand, sogar in unmittelbarer Nähe des Museums. Wieder haben wir Glück, der Regen geht erst los, als wir längst in der Ausstellung sind (in die Mathematik-Abteilung regnet es sogar rein), und hat beim Verlassen des Museums wieder aufgehört. Jetzt noch ein bisschen City, Viktualienmarkt, Kaufinger Straße, Frauenkirche („Och nee, nicht schon wieder 'ne Kirche“). Die Turmbesteigung beim „Alten Peter“ klappt leider nicht, die haben gerade abgeschlossen, als wir vorbeikommen. Schade! (Kanaldeckel erst spät entdeckt, aber es gibt welche!) Und dann Essen im Brauhaus Schneider (Häh? Muss ich dafür nach Bayern fahren? Ansonsten Wiener Schnitzel mit Pommes fürs Kind, bayrische Schmankerln für den Rest). Rückfahrt unspektakulär, netter Spieleabend, erholsame Nacht.
Das obligatorische Shopping in Landshut (ein mäßig schöner Kanaldeckel, kaum zu erkennen, aber immerhin) ist für den nächsten Tag projektiert. Später als geplant kommen wir los, finden auf Anhieb unser Lieblings-Parkhaus und machen erst mal Kultur, die alte Stadtresidenz ist jede Mal aufs Neue wieder schön. Anschließend setzen wir uns der Gefahr einer großen Buchhandlung aus und bleiben prompt stundenlang dort hängen. Das anschließende Shoppen gestaltet sich dann nicht so ergiebig wie in anderen Jahren, irgendwie sind wir alle nicht so richtig in Kauf- und Anprobier-Laune (Soll ich an diese Stelle erwähnen, dass das Kind beim Anprobieren mit viel Schwung in eine falsche Kabine lief und dort eine andere Kundin gehörig aufschreckte?) So bleibt es bei ein paar Kleinigkeiten und wir haben noch Zeit, uns die wunderschöne große Kirche anzuschauen (*Kind Augen verdreh, aber Mund halt*). Dann schreit die Gesellschaft (außer mir!) nach Kuchen. Also wieder Straßencafé. Und erstmals können wir den neu gelernten Trick mit den Kupfermünzen ausprobieren: Wenn man die auf dem Tisch verteilt, hält das angeblich die Wespen fern. So richtig glauben wir aber noch nicht an den Erfolg, denn es stehen ja noch keine süßen Getränke oder gar Kuchen auf dem Tisch (was ich persönlich nicht wirklich schlimm finde). Daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern, denn die Bedienung ist dermaßen überfordert mit der Menge der Gäste, dass wir eigentlich gerade im Begriff sind, aufzustehen und zu gehen. Dann kommt sie aber, um die Bestellung aufzunehmen, und nach weiteren gefühlten 3 Stunden kommt auch der Kuchen. Das Warten auf die Rechnung und das Zahlen dauert dann noch einmal so lange. Aber das mit den Wespen scheint tatsächlich zu klappen. Jetzt reicht die Zeit gerade noch, um nach einer wetterfesten Jacke für's Kind zu suchen. Das war unser eigentliches Ziel gewesen, aber vielleicht ist August nicht die richtige Zeit für so etwas. Das einzige verfügbare Exemplar wird für zu groß befunden und bleibt im Laden. Also keine Jacke! Jetzt aber schnell, am Abend wartet schon das Straubinger (keine Kanaldeckel entdeckt, alles voll mit Menschen und Buden) Volksfest auf uns. In großer Runde machen wir uns auf, bestaunen die Fahrgeschäfte, freuen uns, dass uns niemand zwingen kann, auch nur ein einziges davon zu besteigen. Dann arbeiten wir uns doch lieber durch die kulinarischen Genüsse. Und dann heisst es auch schon wieder Abschied nehmen von der Verwandtschaft, denn am nächsten Tag geht es weiter gen Wien.
Der nächste Tag lässt eines unserer hehren Prinzipien ins Wanken geraten: wir fahren nach München und steuern auf speziellen Wunsch einer einzelnen jungen Dame das Deutsche Museum an. So ungefähr wissen wir auch, wo das ist, schließlich waren wir ja vor Jahren schon mal da. Aber eben nur so ungefähr. Um genau zu sein: wir irren ziemlich durch das Münchener Straßengewirr, immer in der Hoffnung, mal ein Hinweisschild zu entdecken. Aber so etwas gibt es nicht, und wenn wir glauben, fast da zu sein, zwingt uns ein Abbiegeverbot oder eine Einbahnstraße wieder in eine völlig andere Richtung. Während der endlosen Kurverei fällt dann erstmals die Bemerkung „Jetzt wäre Uschi vielleicht doch gar nicht so schlecht“. Mehr durch Zufall finden wir schließlich doch einen Parkplatz am Straßenrand, sogar in unmittelbarer Nähe des Museums. Wieder haben wir Glück, der Regen geht erst los, als wir längst in der Ausstellung sind (in die Mathematik-Abteilung regnet es sogar rein), und hat beim Verlassen des Museums wieder aufgehört. Jetzt noch ein bisschen City, Viktualienmarkt, Kaufinger Straße, Frauenkirche („Och nee, nicht schon wieder 'ne Kirche“). Die Turmbesteigung beim „Alten Peter“ klappt leider nicht, die haben gerade abgeschlossen, als wir vorbeikommen. Schade! (Kanaldeckel erst spät entdeckt, aber es gibt welche!) Und dann Essen im Brauhaus Schneider (Häh? Muss ich dafür nach Bayern fahren? Ansonsten Wiener Schnitzel mit Pommes fürs Kind, bayrische Schmankerln für den Rest). Rückfahrt unspektakulär, netter Spieleabend, erholsame Nacht.
Das obligatorische Shopping in Landshut (ein mäßig schöner Kanaldeckel, kaum zu erkennen, aber immerhin) ist für den nächsten Tag projektiert. Später als geplant kommen wir los, finden auf Anhieb unser Lieblings-Parkhaus und machen erst mal Kultur, die alte Stadtresidenz ist jede Mal aufs Neue wieder schön. Anschließend setzen wir uns der Gefahr einer großen Buchhandlung aus und bleiben prompt stundenlang dort hängen. Das anschließende Shoppen gestaltet sich dann nicht so ergiebig wie in anderen Jahren, irgendwie sind wir alle nicht so richtig in Kauf- und Anprobier-Laune (Soll ich an diese Stelle erwähnen, dass das Kind beim Anprobieren mit viel Schwung in eine falsche Kabine lief und dort eine andere Kundin gehörig aufschreckte?) So bleibt es bei ein paar Kleinigkeiten und wir haben noch Zeit, uns die wunderschöne große Kirche anzuschauen (*Kind Augen verdreh, aber Mund halt*). Dann schreit die Gesellschaft (außer mir!) nach Kuchen. Also wieder Straßencafé. Und erstmals können wir den neu gelernten Trick mit den Kupfermünzen ausprobieren: Wenn man die auf dem Tisch verteilt, hält das angeblich die Wespen fern. So richtig glauben wir aber noch nicht an den Erfolg, denn es stehen ja noch keine süßen Getränke oder gar Kuchen auf dem Tisch (was ich persönlich nicht wirklich schlimm finde). Daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern, denn die Bedienung ist dermaßen überfordert mit der Menge der Gäste, dass wir eigentlich gerade im Begriff sind, aufzustehen und zu gehen. Dann kommt sie aber, um die Bestellung aufzunehmen, und nach weiteren gefühlten 3 Stunden kommt auch der Kuchen. Das Warten auf die Rechnung und das Zahlen dauert dann noch einmal so lange. Aber das mit den Wespen scheint tatsächlich zu klappen. Jetzt reicht die Zeit gerade noch, um nach einer wetterfesten Jacke für's Kind zu suchen. Das war unser eigentliches Ziel gewesen, aber vielleicht ist August nicht die richtige Zeit für so etwas. Das einzige verfügbare Exemplar wird für zu groß befunden und bleibt im Laden. Also keine Jacke! Jetzt aber schnell, am Abend wartet schon das Straubinger (keine Kanaldeckel entdeckt, alles voll mit Menschen und Buden) Volksfest auf uns. In großer Runde machen wir uns auf, bestaunen die Fahrgeschäfte, freuen uns, dass uns niemand zwingen kann, auch nur ein einziges davon zu besteigen. Dann arbeiten wir uns doch lieber durch die kulinarischen Genüsse. Und dann heisst es auch schon wieder Abschied nehmen von der Verwandtschaft, denn am nächsten Tag geht es weiter gen Wien.
zuletzt geändert: Sep 29 2008
Zurück